Mittwoch, 29. Oktober 2014

Haibun: Leer


Als deine Schreiben immer oberflächlicher wurden, und du mir stattdessen wortreiche Tipps über ein Automodell gabst anstatt nach meinem Befinden zu fragen oder von dir zu erzählen, schlich sich ein Riss in unsere Zweisamkeit. Nach jeder deiner E-Mails wuchs etwas in mir, was sich leer anfühlte.

Wir trafen uns in unserem Café, und du nahmst tröstend meine Hand. Lächeln, meintest du, mache glücklich, auch wenn es nur ein willkürliches Lächeln sei. Ich glaube, du wolltest mir das Gefühl geben, die empfundene Distanz sei nur mein Problem. Zum Abschied umarmten wir uns, und ich wusste nicht, dass es das letzte Mal war.

Hungrig
auf dem Weg in die Stadt
leert sich der Akku