Sandfarbenes Gras
Dünen wogen zum Horizont
dort weht der Regen
Auf einer Lichtung,
des Strauches fahle Monde
ziehen mit dem Wind
Winterheimat -
in der Mitte der Kindheit
Klavieretüden
Himmel vor Sternen ...
eine Schneeflocke traf mich
mitten ins Auge
Der rötliche Stamm
dieser Kiefer - Melodie
eines Zweigehimmels
Ein scheuer Kuss ...
der Frühling zieht ins Haus
des Winters ein
Verschwommen die Zeit
im Gestern - das neue Jetzt
tritt die Stufen hinab
Die Knospen
öffnen sich schon bald -
abgesägter Baum
Im Bauch
der Tulpenblüte
wohnen
Blütenwein trinken
der Magnolienbecher
reicht auch für zwei
Einen Moment lang
steht die Zeit still - zu warten
versäumte ich stets
Himmel weiß geblümt
am Ostertag ein Duft
nach Kerzenwachs
Farbe des Frühlings
in jedem Jahr ein Glas
Erdbeermilch trinken
Abflug-Durchsage
auf der Wiese übt
die Tochter Flickflack
Hundertfach erblüht
der Hasel, Orgelpfeifen
rufen den Frühling
Funken am Waldweg
der Gister blüht - unerwartet
trittst du neben mich
Baumumarmung
auf dem Blickweg zum Himmel
Flügel nicht nötig
Im Zickzack zum
Gewitterschwarz - Hand in Hand
nach langer Trennung
Hortensie blüht
in einem Garten aus Stein -
alte Gebote
Wenige Kirschen
reiften unter dem Regen -
Piratenmahlzeit
Nachtgarten
bunte Fackeln spielen
die Mondscheinsonate
Das Überleben
im Graben - alter Vorrat
schmeckt noch immer süß
Über den Zweigen
dieses Himmelsblau mailt:
Siesta!
Bergblumen
eine Großmutter
kann sie erklären
Worte der Liebe
mit Gold bestäubtest du mich -
und gingst fort
Jenseits der Bücher -
die wildroten Kerzen
der Rebenwiesen
Die Rapsblüte scheint
mitten im Asphalt ...
ein Abendtag
Pusteblumenschaum
quellende Wolken ...
mein Rücken ist feucht
Blütenstaub
einer Kiefer - der Spielplatz
nebenan ist leer
Clematis am Zaun
die Meinungsverschiedenheit
in Flüstertönen
Schwere Schritte
kein Weg kreuzt im Engpass
nur der Dohlenpfad
Raschelnde Küsse
auf dem Dachboden - im Haar
blieb einer hängen
Gebirgsbachwellen
deine Hand schwingt
mit jedem Wort
Unterwegs im Dorf
am Räuschel und Faselstall
die Blüten von einst
Gott ist rosa
sagte die Feuerwanze
zu ihrem Kind
Morgengewitter
Gräser werfen
die Blitze zurück
Irgendwann im Herbst
die Maske knittert über
schalkhaftem Lächeln
Hände gleiten
über deinen Körper
ich pflücke dich gleich...
Nebenan
auf dem Teich gondeln
die "Ich-liebe-dichs"
Im kleinen Rucksack
Platz für einen Zankapfel
schweigendes Mahl
Mitten im Hof
wartet der Ahornsamen
auf die Windrichtung
Neunzigster
sie tanzte noch einmal
den Boogie
Kürbisfest
Lampions für den
Schattenpark
Allerheiligen -
ein Bonbonpapierchen
auf dem Ruheweg
Zwei Handvoll Ziffern
in der Manteltasche
wird es winterwarm
Palmblätter im Licht
der Regenbogenfester...
Lied der Oase
Clivienknospen ...
eine lang ersehnte Hand
legt sich in meine
Novemberzweige
die letzten Vögel ziehen
Kreise im Himmel
Vor der Reitschul´
Arm in Arm mit den Wünschen
nach leichten Tagen
Schneetreiben -
die Kinder sind noch immer
spurlos unterwegs